RAKETE vs. SCHLAFTABLETTE – warum sich dein Laden kein lahmärschiges Recruiting mehr leisten kann

Manche RecruiterInnen sind Raketen. Sie sind schnell. Sie sind effektiv. Und mit ihnen zu arbeiten, ist GEIL.

Eine dieser Raketen heißt Sonja. Sonja macht HR in einer Hightech Bude in Salzburg. Und sie macht das ziemlich gut. Nämlich z.B. so:

Kurz vor Mittag mail ich ihr die Unterlagen von einem wechselbereiten Softwareentwickler. Hallo Sonja, kannst den Burschen brauchen?
Als ich von der Mittagspause zurückkomm, ist ihre Antwort längst im Posteingang. Hab ihn schon angerufen :-). Der Bursche kommt übermorgen zum Gespräch.
Ich denk mir: WOW! Der Bewerber denkt sich: WOW!

Die Schnellen fressen die Langsamen

Face it! Der Softwareentwickler, der dir seine Bewerbung schickt, schickt die auch an drölfzig andere Firmen. Und bis du in die Gänge kommst oder auf die Rückmeldung von der Fachabteilung wartest, da sitzt der doch schon längst bei der Sonja und ihrem Entwicklungsleiter und ist überzeugt, dass das echt a geile Firma ist. Ob er sich dann deine trödelige Bude überhaupt noch anschaut, wenn du ihn 2,3 Wochen später anrufst und ihm einen Termin in 10 Tagen vorschlägst? - Glaub nicht. Weil wenn er gut ist, hat die Sonja ihn da längst eingetütet.

Das Recruiting ist eure Visitenkarte!

Meine Erfahrung: BewerberInnen sind beeindruckt, wenn es schnell geht. Sie interpretieren das als Wertschätzung ihrer Person. Und als Marker dafür, wie effektiv die Prozesse generell in eurem Unternehmen sind. Statt also massig Geld ins Employer Branding zu pumpen, solltet ihr vielleicht einfach nur ein bissi Gas geben?!

Speed kills! Der frühe Vogel frisst den Wurm,… jaja, kennt man eh alles. Tausend mal gehört. Und trotzdem, ganz unter uns: manche meiner Kunden sind uuuuunfassbar laaaaangsam. Dauernd muss ich nachfragen. ("Wollt´s den jetzt kennen lernen oder nicht?" … "Bis wann wollt ihr das entscheiden?" ...) Ständig Druck machen ("Wenn ich nicht bald eine fucking Rückmeldung von euch bekomm, könnt´s euch a andere Headhunterin suchen" usw. usf. ). Mach ich das nicht, passiert nix. Null. Nada. Manchmal dauert es allein 5, 6 Wochen, bis der Kandidat erfährt, ob er überhaupt eingeladen wird. Gaaahhh!!!

Herrschaften, SO GEHT DAS NICHT!!!

Wenn ihr so recruitet, bekommt ihr bald nur noch die, die die anderen nicht wollen. Oder ihr macht die schmerzhafte Erfahrung, dass Kandidaten dadurch teurer werden. Teurer? Wieso? - Ok, das muss ich erklären. Also, Geschichterl dazu:

Kunde: Ja, ja, wir machen deinem Wunderwuzzi jetzt ein Angebot. Aber der will auf einmal 80 000 Euro Jahresgehalt. Du hast aber geschrieben, er will 60 000,-. Wie kann das sein??? Ich gucke nach und stelle fest: es ist bereits 10 Wochen her, dass ich Wunderwuzzis Unterlagen inkl. Gehaltswunsch an den Kunden gemailt hab. Was war dann? - Trödel trödel bis zur ersten Kontaktaufnahme, trödel trödel zwischen den Gesprächen… . Und was macht der Wunderwuzzi in der Zwischenzeit? - Er bewirbt sich auch WOANDERS! Und weil er gut ist, hat er inzwischen mehrere Angebote eingesammelt. Und davon liegen welche bei 75 000,-. Wenn er jetzt also ausgerechnet bei der verschnarchten Bude anfangen soll, will er 80 000,-. Minimum! Sonst denkt er gar nicht erst darüber nach, sagt er.

SSKM* - Sonja würde das ein müdes Lächeln kosten.

Dieser Blog ist dedicated to Sonja, Johannes, Tobias, Sabine, Christian für´s Benchmark setzen in zackigem Recruiting 🙂 .

*selbst schuld, kein Mitleid!

Ines Schöffmann

Headhunterin, Personalberaterin, Bewerbungscoach, Texterin

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